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Ute Frohwitter - über 35 Jahre Hebamme

Michaela

Zu Beginn meiner Schwangerschaft habe ich als pragmatisch veranlagte Ingenieurin erstmal Literatur gelesen, um mich über die Schwangerschaft, die möglichen Beschwerden, die Geburt und die Zeit danach zu informieren. Aufgrund der Literatur und den Erzählungen verschiedener Freundinnen fand ich die Idee einer Hebammenpraxis- Geburt sehr reizvoll. Alternativ dazu kam für mich noch eine ambulante Entbindung im Krankenhaus in Frage. Doch der Gedanke nicht zu wissen, mit welcher Hebamme und welchem Arzt/in ich die Geburt bestreiten sollte, fand ich nicht besonders erfreulich. Ich unterhielt mich häufig über die Geburtsorte mit meinem Mann und der war von der Idee einer Hebammenpraxis-Entbindung nicht besonders begeistert. Für ihn war die ideale Lösung eine ambulanten Entbindung: man kann als komplette, kleine Familie nach der Geburt nach Hause kehren, hat aber die “Sicherheit” eines Krankenhauses bei der Entbindung. Da es für mich wichtig war einen Partner bei der Geburt zu haben, der sich auch auf die Geburt konzentriert und nicht ständig “Angst” hat, dass der Entbindungsort nicht der richtige ist, war ich bereit für eine ambulante Entbindung ins Krankenhaus zu gehen.

Während der Schwangerschaft nahm ich nach verschiedenen Empfehlungen, u.a. von zwei Freundinnen, die dort entbunden hatten, Kontakt zu Ute auf. Zum Kennlerntermin mit Ute kam mein Mann mit und während des ersten Gespräches unterhielten wir uns über meine Schwangerschaft, die Vorbereitungskurse, die Möglickeit der Vorsorgeuntersuchung durch sie und auch über den Geburtsort. Darauf angesprochen sagten wir, dass wir zur Zeit an eine ambulante Entbindung im Krankenhaus dachten. Mein Mann und ich waren von der Umgebung, der Atmosphäre im STORCHENnest, aber hauptsächlich von der Erfahrung und Kompetenz Utes sofort überzeugt und kaum, dass wir aus der Tür waren, sagte mein Mann, dass er sich mit Ute doch eine Entbindung in einer Hebammenpraxis gut vorstellen kann.

Der Termin der Geburt rückte immer näher und ich hatte vor der Geburt keine Angst, die Tatsache, dass ich durch den Vorbereitungskurs bei Ute gut präpariert war und Ute sicher alle meine Fragen beantworten konnte, haben dabei geholfen.

So nahm die Entbindung an einer Samstag nacht ihren Anfang in Wehen, die mich die Nacht durch unserer Haus liefen ließen. Nachdem ich bereits 5 Stunden Wehen hatte, deren Abstand immer geringer wurde, rief ich um kurz nach 5 Uhr Sonntag morgen mit einem schlechten Gewissen, aber des Glaubens, dass “es” nun soweit sein bei Ute an. Doch leider ließen die Wehen nach diesem Telefonat nach, ein CTG gegen 9:30 Uhr ergab, dass das Kind durchaus heute noch kommen sollte, aber nicht in den nächsten 2 Stunden. Ute hat uns dann die Alternativen aufgezählt und wir haben zusammen überlegt was zu tun sei. Wir entschieden uns noch einmal zu zweit nach Hause zu fahren. Dieses wäre in einem Krankenhaus sicherlich nicht möglich gewesen, ich hätte mit sehr großer Wahrscheinlichkeit dort bleiben müssen. Nach 2 Stunden ausruhen, einem halben Brötchen, 90 Minuten Spaziergang und der Sprengung der Fruchtblase waren die Wehen regelmäßig und sehr heftig. Nach zwei anstrengenden Stunden erblickte unsere Tochter Clara gesund im STORCHENnest ihren ersten Sonnenuntergang und schrie sofort lauthals.

        

Während der Geburt hat mir Ute Sicherheit und Vertrauen gegeben, sie war da als ich sie brauchte, ließ mir aber auch genügend Raum mit mir selbst klar zu kommen. Beruhigend, wenn auch nicht erforderlich, war für mich auch, dass meine Gynäkologin bei der Entbindung dabei war. Für eine Entbindung kann ich mir als Erstgebärende keinen schöneren Ort vorstellen. Falls ich erneut schwanger werden sollte, könnten wir uns für eine zweite Entbindung auch gut eine Hausgeburt vorstellen.